Samstag, 12. August 2017

Es war einmal...

"Wie kommt man denn darauf?" "Ihr fahrt ein halbes Jahr weg - einfach so?" " Wie macht ihr das mit der Arbeit?" "Plant ihr das alles?" Solche und ähnliche Fragen werden uns immer wieder gestellt. Von hinten angefangen, können wir mit einem klaren Jein antworten. Wir reisen nicht "einfach so", aber es wird nicht alles bis ins kleinste Detail geplant. Angefangen hat alles mit einer Live-Reisedokumentation über ein Paar, dass alles aufgab und zwei Jahre um die Welt reiste. Dennis und ich, gerade frisch verliebt, haben diese gemeinsam 2010 im Kino Toni gesehen. Da wurde der Traum ausgesprochen: "Das wäre toll" und "Das würde ich auch gern machen". Aber es blieb eine Weile ein Traum. Immer wieder findet man Gründe, warum es für einen nicht gehen könne, sei es das Eigenheim, die Arbeit oder das liebe Geld oder sonst irgendwelche Gründe.
Aber wenn du es wirklich willst, finden sich auch immer Lösungen. Ab 2014 sparten wir per festgelegten Dauerauftrag auf einem separaten Konto mit der festen Absicht, dass es nicht das Geld sein wird, das uns hindert, unseren Traum zu verwirklichen. In Bezug auf unsere Arbeitsstellen wägten wir ab, ob es uns eine Weltreise wert sein würde, ggf. auch unsere sicheren Jobs aufzugeben. Eventuell nach der Reise einen einfacheren oder schlechteren Job anzunehmen, könnte der Preis sein. Wir waren bereit, diesen zu zahlen. Dennis ist nun, 3 Wochen vor unserer Abfahrt, ohne Job. Mein Arbeitgeber hat sich auf einen Mix aus bezahltem und unbezahltem Urlaub eingelassen. Unser Haus wird vermietet. Fremde Menschen in unserem geliebten Haus während unserer Reise wohnen zu lassen, geschieht mit gemischten Gefühlen, aber das ist der zweite Preis, den wir bereit sind zu zahlen. Es sind nur noch wenige Tage und ein ganzes halbes Jahr steht uns bevor. Wir haben noch viel zu erledigen. Mir, Joanna, wird teilweise ganz mulmig, wenn ich den Countdown bis zur Abreise sehe. Dennis schwankt zwischen "jetzt kann ich auch nicht mehr schlafen" bis "ist doch nicht mehr viel zu tun". Und wenn ich dann wieder daran denke, dass wir definitiv am 1.9.2017 mit unserem grünen Blumenbulli, auch liebevoll Hippie-Mobil genannt, der Sonne entgegen fahren, verschwinden alle kleinen und größeren Sorgen.