Mittwoch, 27. September 2017

Kroatien und was davon bleibt...

In einer Werkstatt in Catania wird der Fehler am Bussi behoben und wir sollen nichts dafür bezahlen, weil es wohl nur eine Kleinigkeit gewesen sei. An der Ostküste Siziliens finden wir einen schönen  Campingplatz direkt am Meer, von dem aus wir endlich mal mit dem Zug fahren können. Wir lieben beide das Bahnfahren. Tickets gibt es nur leider nicht im Zug. Wir hätten sie vorher in einer Bar oder im Eisladen kaufen müssen. So werden wir quasi zu Schwarzfahrern und müssen Strafe bezahlen. Mit 5 Euro Aufschlag pro Ticket ist das aber zu verschmerzen. Wir schauen uns Taormina an, das wirklich traumhaft schön, aber auch jetzt im September noch ganz schön voll ist.  Von Messina aus geht es dann per Fähre, die mit 50,00 Euro für 20 Minuten Fahrt unverhältnismäßig teuer ist, zurück aufs Festland. In Apulien entscheiden wir uns mal wieder vogelfrei und einsam am Strand zu stehen. Auch dieses Mal geht das wieder hervorragend. In Bari wollen wir am nächsten Abend die Fähre nehmen und vertreiben uns den Tag in dieser hübschen Hafenstadt. Als wir zum Auto zurückkommen, haben wir nette Post von der Polizei an unserer Windschutzscheibe. Wir können nichts wirklich lesen und das nicht nur, weil unser Italienisch nicht ausreicht. Wir sind aber schon so entspannt, dass wir das vorerst ignorieren.
Passend zum wilden Armgefuchtel des Einweisers beim Parken auf der Fähre, das uns dann einige Kratzer am Spiegel eingebracht hat, verläuft auch die Überfart nach Dubrovnik nicht ganz ohne Schaukelei. Am nächsten Morgen dort angekommen, schauen wir uns das Weltkulturerbe an und entscheiden nach kurzer Überlegung, dass wir noch heute Kroatien verlassen. Somit ändern wir bereits zum zweiten Mal unsere Pläne und freuen uns auf Montenegro.

Montag, 18. September 2017

Bella Italia

Unsere Motorkontrollleuchte blinkt plötzlich auf, als wir uns dem pittoresken Bergstädtchen Novara di Sicilia nähern. Wir sind erst seit 10 Tagen unterwegs und aktuell auf Sizilien. Wir werden wohl eine Werkstatt ansteuern müssen.
Aber erstmal von vorn:
Nach einem Zwischenstopp am für uns immer noch zu vollen Gardasee, fahren wir zügig nach Deiva Marina in Ligurien. Dort bleiben wir 3 Nächte, tanken die erste Sonne und genießen das Meer. Danach nehmen wir Kurs auf Genua, wo wir feststellen, dass es auch Pizzerien gibt, die so heißen, aber zumindest tagsüber keine Pizza
anbieten. Gut, dann essen wir halt Pasta und machen uns damit auch nicht gerade Freunde. In Italien ist Pasta lediglich die Vorspeise, bei der wir es aber belassen...
Um 18:00 Uhr geht es auf die Fähre nach Sizilien. Anders als überall empfohlen, haben wir die Tickets erst vor einigen Tagen gebucht. Und somit haben wir statt durchschnittlich 600,- Euro, nur 280,- für Außenkabine, Vollverpflegung (die man aber vergessen kann ) und Fahrzeug bezahlt. Nach einer wirklich entspannten Überfahrt erreichen wir am folgenden Abend Palermo. Wir finden einen Parkplatz, ein romantisches und gutes Restaurant direkt am Platz vor der weltberühmten Normannenkirche San Giovanni degli Eremiti und bei Rückkehr zum Auto auch dieses noch in Gänze vor. Wir verlassen noch am selben Abend die Hauptstadt und suchen uns ein ruhiges Fleckchen außerhalb am Strand, wo wir das erste mal im Ausland wild stehen. Am nächsten Morgen fahren wir nur wenige Kilometer an der Nordküste entlang und quartieren uns auf dem Stellplatz in Tonnarella ein. Von dort kann man eine Lagune mit  kleinen Salzseen bequem mit dem Fahrrad erreichen. 3 Tage später geht es ins Landesinnere mit Wanderung am Etna. Der ist leider so aktiv, dass wir nicht bis ganz nach oben dürfen. Aber dennoch waren wir in einem der Krater, denn der Etna hat davon sehr viele.
Alles soweit supi, aber jetzt leuchtet die Warnleuchte im Bussi. Wir hoffen, es ist nix Ernstes und wir fahren bald weiter der Sonne entgegen.

Los geht's


Endlich ist es soweit. Wir schreiben den 1.9.2017, und wir starten nach einer überraschenden, herzlichen Verabschiedung durch unsere Nachbarn und Freunde, die es zur großen Abschiedsparty nicht einrichten konnten dabei zu sein. 1 Jahr Vorbereitung liegt hinter uns. In den letzten Monaten nahm der Orgastress fast täglich zu. Aber wir haben es geschafft. Der Auszug vom Sohnemann fand fast gleichzeitig statt und unser Haus wurde für die Vermietung von allem Persönlichen "befreit", was wir auf dem Dachboden eingelagert haben, der zu diesem Zweck zuvor auch vollkommen beräumt werden musste. Wir haben unsere Rucksäcke für die ca. 20 Wochen ohne Bussi gepackt und in ihm verstaut und zwar so, dass wir da nicht mehr ran müssen. Ergo ist auch der Bus mit allem bestückt, was wir für die Zeit, in der er unser zu Hause ist, benötigen. Wir mussten genau überlegen, wo wir was einpacken. Unglaublich viel haben wir geregelt und Haus und Garten für die Zwischenmieter noch so richtig schick gemacht. Oft lagen die Nerven blank, aber nun ist es vorbei. Wir fahren los mit Ziel Regensburg, um dort Martina und Daniela zu besuchen- zwei liebe Tauchbekanntschaften von Dennis. Wir freuen uns ein bisschen und sind unendlich erleichtert, können es aber nicht wirklich realisieren, dass wir nun 6 Monate reisen können. Es stellt sich noch kein Reisefieber o. Ä. ein. Nach den kleinen und großen Abschiedspartys und nun auch noch einem lustigen Abend in Regensburg mit privater, nächtlicher Stadtführung wollen wir für uns sein und lehnen dankend das Übernachtungsangebot von den beiden ab. Wir wollen die erste Nacht in unserem Bussi schlafen. Wild und einsam im Grünen, direkt an der Donau. Und morgen geht es dann weiter, der Sonne entgegen.