Donnerstag, 21. Dezember 2017

Kambodscha

Dass mir Bootsfahrten auf dem Meer Angst machen, habe ich bereits erwähnt. Wenn dazu auch noch ein ordentlicher Wellengang kommt und das Speedboot nicht über, sondern in die Welle taucht und das Wasser den Mittelgang entlang auf mich zukommt, dann habe ich so richtig, richtig Angst. So geht es mir auf unserer Überfahrt von Koh Rong Sanloem nach Sihanoukville. Meine Panik bekomme ich mit Selbstgesprächen und mentaler Ablenkung in den Griff und zum Glück ist nach 40 Minuten auch schon wieder das Land in greifbarer Nähe. Die schöne Erholung, die wir in den vergangenen Tagen erst auf Koh Rong und dann auf Koh Rong Sanloem getankt haben, scheint erst einmal dahin. Es muss eine schöne Massage her. Da wir noch Zeit bis zum Abflug haben, gönnen wir uns eine Stunde für 12 $ und anschließend noch einen Cocktail für 2,50 $. Endlich ist wieder alles zu „normalen“ asiatischen Preisen erhältlich, was auf den Inseln anders war. Dafür bieten die Inseln Puderzuckersand und kristallklares Wasser. Es gibt laute und leise Strandabschnitte und beide Inseln sind noch dicht grün bewachsen. Backpacker laufen mit ihren Rucksäcken auf dem Rücken den Strand entlang auf der Suche nach billigen Dorms, Rollkoffertouristen folgen ihren Kofferträgern in ihre gebuchte Unterkunft, Kinder folgen der einen wie auch der anderen Gruppe. Diese Inseln bieten für jeden etwas.
Unser Flieger, eine Propellermaschine mit 68 Sitzen, bringt uns sehr ruhig nach Siem Reap. Da bleibt zumindest Dennis Flugangst im Rahmen. Eine Aufregung pro Tag ist auch völlig ausreichend.
Siem Reap ist eine nette, entspannte Kleinstadt, die außer Angkor Wat nicht wirklich viel an Kultur zu bieten hat. Abgesehen davon, dass es für uns ausreichend ist: Für Kultur- und Geschichtsinteressierte kann es wohl kaum etwas Besseres geben. Wir schauen uns in zwei Tagen „nur“ 8 Tempel an und sind immer wieder beeindruckt. Es ist auch durchaus denkbar, sich eine Woche lang alles anzuschauen und dabei nirgends doppelt zu sein. Angkor Wat heißt zwar der größte Tempel, aber das Weltkulturerbe Angkor umfasst ein Gebiet von über 40000 ha. Wenngleich Kambodscha kommunistisch ist, so gibt es doch auch Privateigentum. Sehr zum Leid der Touristen und auch der Bevölkerung befindet sich Angkor in privater Verwaltung. Diese hat gerade in diesem Jahr die Eintrittspreise empfindlich angehoben: 37$ für einen Tag, 64$ für drei Tage und ein Ticket für zwei Tage gibt es nicht. Und da ich kurz die Politik angesprochen habe, sei gesagt, dass die Menschen mit ihrem Prime Minister in der Tat unzufrieden sind und alle den Wahlen 2018 entgegensehen. Der normale Tourist bekommt davon aber nichts mit und auch die Abhängigkeit von China ist im Tourismus (noch) nicht zu merken. Nach nur zwei Wochen verlassen wir dieses sonnige Land mit den netten Menschen, denn Weihnachten steht vor der Tür. Das und den Jahreswechsel wollen wir zu Hause feiern, zumindest in unserer zweiten Heimat...

2 Kommentare:

  1. Wo auch immer Ihr an Weihnachten und Silvester seid, habt besinnliche Stunden, genussvolle Momente und zauberhafte Augenblicke. Merry Christmas & a Happy New Year! Grüße aus Berlin, Ela

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    1. Wenn auch etwas spät:
      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar.
      Wo wir über die Feiertage waren, kannst du gleich nachlesen.
      Dir und deiner Familie auch ein ganz tolles 2018!

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