Sonntag, 25. Februar 2018

Thailand, Klappe, die 2.

3 Flüge muss der arme Dennis hintereinander ertragen, damit wir ohne Zwischenstopp aus Sulawesi nach Thailand und direkt nach Ko Samui fliegen. Wobei auf Koh Samui nur der nächstgelegene Flughafen ist, es aber nicht unser Ziel darstellt. Nein, es geht am nächsten Tag gleich per Fähre weiter nach Koh Tao. Wir haben Glück, denn es ist nicht mehr sehr voll auf der Insel. Aber trotzdem suchen wir uns eine ganz kleine abgeschiedene Bucht und mieten uns lieber ein Motorrad, um bei Bedarf dort hinzufahren, wo es mehr Trubel gibt. Das Motorradfahren ist schon sehr aufregend. Es dauert eine Weile bis ich so viel Vertrauen in meinen Fahrer habe, dass ich meine Frage:“ Soll ich lieber absteigen, Dennis?“ nicht mehr bei jeder Geröllpiste mit 40 % Gefälle ausspreche. Auf Koh Tao sind die Serpentinen noch nicht erfunden, aber mit Erfahrung, Geduld, Gefühl und vor allem Helm kommt man trotzdem heil an. In unserer kleinen Bucht gehen wir direkt vom Strand aus schnorcheln. Es ist nicht umwerfend, wenn man die Unterwasserwelt Indonesiens zum Vergleich nimmt, aber dennoch schön. Besonders schön ist es, wenn der „erfahrene“ Taucher den fatalen Fehler begeht und den großen Fisch streicheln will. Dieser Fisch stellt sich nämlich als Titan-Drückerfisch heraus. Diese Fische sind alles andere als scheu und reagieren ungehalten, wenn man sie stört. Zum Glück gibt es vor einem Biss immer erst eine Warnung. Die reicht uns und wir suchen schnell das Weite.
In den nächsten Tagen erkunden wir ein bisschen mehr von der Insel, die seit 2011 schließlich eine ganz besondere Bedeutung für uns hat. Und damit ich nicht einroste, gehe ich zu Fuß die fast 8 km direkt über den Berg auf die andere Seite und treffe mich da mit Dennis - einer muss ja das Motorrad für den Rückweg dort hin bringen😉  Koh Tao ist wirklich auch schön zum Wandern, allerdings darf man sich nicht auf Komoot verlassen, denn da wird man gern mal einen Berg hochgejagt, der keinen Weg zur anderen Seite bietet. Man darf auch keine Thais nach dem Weg fragen, denn Thais laufen grundsätzlich nicht gern und eine solche Strecke „ no can go!“.
Wir bleiben insgesamt zwei Wochen und verlassen die Insel mit der Erkenntnis, dass wir noch immer nicht alles gesehen haben, obwohl Koh Tao nicht sonderlich groß ist.
Nach Strand und Meer wollen wir wieder Dschungel haben. Wir fahren daher nach Khao Sok. Anders als die meisten Besucher des gleichnamigen Nationalparks, die nur als Tagesausflügler kommen, schlafen wir direkt in dem kleinen verträumten Örtchen und wandeln neben und nicht im Nationalpark auf Naturpfaden. Somit entgehen wir den Touristenmassen, die in Bussen zum Park gekarrt werden. In Indonesien gab es zu viel, in Thailand zu wenig Regen. In der nun herrschenden Trockenzeit führen die Flüsse um den Park zu wenig Wasser, sodass unser Plan vom Rafting oder Tubing nicht umsetzbar ist. Dennoch finden wir ein anderes Highlight. Wir besuchen ein Elephant Sanctuary, in dem zwei freigekaufte ehemalige Arbeitselefanten ihren Alterssitz haben. Wir dürfen die grauen Riesen füttern und als besonderen Witz steckt die Tierpflegerin meinen Arm bis zum Ellenbogen ins Elefantenmaul. Es wird uns viel erklärt und als das Futter alle ist, geht es ins Elefanten-Spa. In einer braunen, stinkenden Brühe legen sich die Elis gemütlich hin und wir Besucher dürfen den Schlamm vom Grubenboden auf die dicke Haut der Elefantenkühe auftragen. Das kostet am Anfang etwas Überwindung, da man nicht weiß, woraus der Schlamm, den man gerade greift, besteht, aber dann überwiegt der Spaß und man sieht, wie es den Tieren gefällt. Anschließend kommt die Klarspülung im Fluss und die Trocknung auf dem Fußmarsch zurück zum Camp. Dann ist es schon wieder Zeit für eine Fütterung, denn wenn Elefanten gerade nicht schlafen, was sie nur 4 Stunden täglich tun, müssen sie essen.
Als letzte Station in Thailand, bevor es dann nach Hause geht, fahren wir nach Khanom, einem kleinen Ort an der westlichen Golfküste. Dort gibt es pinkfarbene Delfine und da es noch nicht viele Touristen in und um Khanom gibt und die Delfintouren tierfreundlich gestaltet werden, buchen wir eine solche. Leider spielt das Wetter nicht mit, denn bei Wind und hohen Wellen bleiben die kleinen Longtailboote an Land. So müssen wir dieses Erlebnis auch fürs nächste Mal aufheben. Ein kleiner Trost ist uns unser Ausflug zum Wasserfall, denn es ist tatsächlich das erste Mal, dass wir einen tollen Wasserfall mit Pool für uns ganz allein haben.
Am 24.02. fahren wir mit dem Nachtzug nach Bangkok. Dort gehen wir shoppen (endlich) und bereiten uns auf die Zivilisation vor (u. A. Pediküre, damit richtige Schuhe wieder passen). Dieses Mal schaffen wir es auch noch zu einem Fußballspiel zu gehen. Wir sind die einzigen Farangs (Ausländer auf Thai) und man beäugt uns neugierig. Da wir aber so schön mitjubeln, wenn die Gäste am Ball sind, nimmt man uns herzlich in die Fangemeinschaft auf.
Die Freude ist groß, wenn wir an Familie und Freunde denken. Aber es gruselt uns vor dem kalten Wetter und vor dem Alltag. Viel ist in unserer Abwesenheit geschehen, Gutes und Schlechtes. Und vielleicht haben auch wir uns verändert. Unser Leben wird nicht mehr so sein, wie es vor der Reise war. Aber mit der Einstellung, die wir uns als Souvenir mitbringen, wird es gut sein.





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